Auf vielen Verpackungen von Lebensmitteln und Süssigkeiten ist die LOT Nummer angegeben. Auf Deutsch bedeutet «LOT» «eine Menge». Die LOT Nummer besteht in der Regel aus Zahlen. Manchmal auch aus Zahlen und Buchstaben. Vor dem Code steht entweder «LOT» oder nur «L». Häufig hört man anstelle von LOT-Nummer auch den Begriff «Chargen-Nummer». Beide Begriffe stehen für eine bestimmte Produktionsmenge eines Artikels, die unter gleichbleibenden Bedingungen hergestellt oder verpackt wurden. Um die gesamte Menge einer solchen Charge identifizieren zu können, erhält sie eine Chargen- oder LOT-Nummer. Diese Nummer wird auf der Verpackung angebracht.
Anhand der LOT-Nummer lässt sich ein Produkt eindeutig identifizieren. Zudem ermöglichen die LOT Nummern den Herstellern, ihre Produkte nach einem Verarbeitungsfehler schnell und einfach zurückzurufen. Die Produzenten können ihre LOT-Nummern selber festlegen. Es gibt also keine internationalen Standards. So kann ein Hersteller von Süssigkeiten seine LOT-Nummer zum Beispiel auf Basis der Produktionstage festlegen. Dazu nummeriert er alle Tage eines Jahres von 1 bis 365. Diesen Beitrag haben wir am Freitag, 24. Mai 2024 geschrieben. Das ist der 145. Tag des Jahres. Für den Süssigkeitenhersteller in unserem Beispiel bedeutet das: 145 + 2023 = LOT-Nummer 1452023.
Maschine und Standort in der LOT-Nummer
Andere Hersteller integrieren neben dem Herstellungsmonat und dem Herstellungstag auch den Ablaufmonat und das Ablaufdatum in die LOT-Nummer. LOT 2424050625 bedeutet: Das Produkt wurde am 24. Mai 2024 hergestellt und ist bis zum 25. Juni 2025 haltbar. Grössere Unternehmen mit verschiedenen Standorten können auch den Standort oder die Produktionsmaschine in die LOT-Nummer integrieren. Die Zahl 5097 zu Beginn der LOT-Nummer weist zum Beispiel darauf hin, dass die entsprechende Charge im Betrieb Nr. 50 mit der Maschine 97 hergestellt wurde.
LOT-Nummern spielen vor allem in der Lebensmittelindustrie eine wichtige Rolle. Aber auch in der Kosmetik- und in der Pharma-Branche. Denn hier ist die Rückverfolgbarkeit von Produkten von grosser Wichtigkeit. LOT-Nummern ermöglichen den Herstellern, schnell auf Qualitätsprobleme zu reagieren und Rückrufaktionen einer bestimmten Charge zu starten. Denn in den allermeisten Fällen hat ein Produktionsfehler Einfluss auf die ganze Charge. Und nicht bloss auf ein einzelnes Produkt. Die Chargenrückverfolgung, auf Neudeutsch «Lot-Tracking» ermöglicht die Rückverfolgung einer kompletten Produktcharge von der Produktion bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten.
Chargenreine Lagerung
Der Begriff «Fulfillment» («Ausführung», «Erfüllung») spielt in der Logistik eine wichtige Rolle. Unter Fulfillment versteht man den gesamten Prozess der Auftragsabwicklung. Das LOT-Tracking garantiert Qualität, Sicherheit und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette. Dazu gehört auch die chargenreine Lagerung. Das bedeutet: Jeder Lagerplatz wird nur mit einer bestimmten Charge belegt und kann bei Bedarf schnell und einfach ausgetauscht werden.
Das macht LOT-Tracking zu einer wichtigen Voraussetzung für das FIFO-Prinzip (first-in-first-out): Produkte, die zuerst ins Lager kamen, werden auch zuerst ausgeliefert. Dadurch wird die Gefahr, dass Produkte das Ablaufdatum überschreiten, minimiert. Die chargenreine Lagerung ist demzufolge eine wichtige Voraussetzung für nachhaltigen E‑Commerce.