Glückskekse sind buchstäblich in aller Munde. Zumindest in asiatischen Restaurants, wo sie gerne zu Kaffee und Tee gereicht werden. Doch was sind Glückskekse genau und wo kommen sie her? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen rund um Glückskekse findest du in diesem Beitrag. Wenn du Glückskekse lustig, aber ungeniessbar findest, servieren wir dir am Ende des Beitrags einen Geheimtipp der Extraklasse: Glückskekse, die richtig gut schmecken und richtig gute Texte enthalten. Denn das ist das Manko der meisten Glückskekse: Sie schmecken nach nichts. Und die Texte sagen in der Regel nichts aus.
Bevor wir uns näher mit der Geschichte der Glückskekse beschäftigen, schauen wir uns an, was ein Glückskeks genau ist. Wikipedia schreibt dazu: «Ein Glückskeks ist ein knuspriges Süssgebäck, in dessen Inneren sich ein Papierstreifen mit einem Sinnspruch oder einer Zukunftsdeutung befindet. Glückskekse sind vor allem in den Vereinigten Staaten und in Europa verbreitet, wo sie in chinesischen Restaurants nach dem Essen angeboten werden.» Vielmehr gibt es dazu in der Tat nicht zu sagen.
Für die Herstellung von Glückskeksen wird ein kreisrunder Teig erhitzt und von Automaten in Schiffchen-Form gebogen. Vor dem Biegen wird ein schmaler Papierstreifen mit dem Text eingelegt. Nach dem Biegen härtet der zuckerhaltige Teig schnell aus. Weil die fertig gebackenen Kekse gerne die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen, werden sie nach dem Backen in einzelne Folien verpackt. Wer mag, kann Glückskekse auch ganz einfach selber machen. Hier ist das Rezept dazu.
Glückskekse Rezept
Zutaten:
50 Gramm Butter
3 Eiweiss
60 Gramm Puderzucker
60 Gramm Mehl
1 Prise Salz
Zubereitung:
- Die Butter in einer Pfanne zergehen lassen.
- Das Eiweiss schaumig schlagen.
- Mehl und Salz durch ein Sieb in die Pfanne geben
- Den Eischnee darunterziehen
- Auf einem Backpapier 8 cm grosse Kreise aufmalen
- Backpapier umdrehen und auf ein Blech legen
- Ofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft 160 Grad)
- Einen Teelöffel Teig auf einen Kreis geben und bis zu den Rändern glatt streichen
- Jeweils 3 Kreise auf einmal backen, da der Teig sehr schnell gefaltet werden muss. Sonst reisst er.
- Zettel, die in die Kekse kommen, bereitlegen.
- Teigkreise während 5 Minuten im Ofen backen.
- Die Teigkreise herausnehmen und sofort mit einem Messer vom Blech lösen.
- Botschaft auf den Keks legen und den Keks in der Mitte nochmals falten.
- Den Teig in der Mitte zusammendrücken.
- Die beiden anderen Kekse ebenfalls falten und mit dem restlichen Teig wieder von vorne beginnen.
- Am Ende alle Kekse nochmals auf das Blech legen und im vorgeheizten Ofen weitere fünf Minuten backen, bis alle Kekse bräunliche Ränder haben. Danach die Kekse auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.
Glückskekse aus China
Was viele nicht wissen: Glückskekse haben mit der chinesischen Kultur wenig bis gar nichts zu tun. Im Gegenteil: Glückskekse waren in China sogar lange Zeit als westlicher «Blödsinn» verpönt. Dementsprechend ist auch die Frage, wer die Glückskekse erfunden hat, bis heute nicht restlos geklärt. Ein nach Los Angeles ausgewanderter Chinese namens David Jung nimmt für sich in Anspruch, Glückskekse erfunden zu haben. Jung begann vor mehr als 100 Jahren mit der Herstellung seiner «Fortune Cookies». Glaubt man dieser Geschichte, kommen Glückskekse also aus Amerika und wurden von einem in den USA lebenden Chinesen erfunden.
Von den USA aus kamen die Glückskekse viele Jahre später auch nach China, wo man solcherlei bis dato weder gekannt noch gegessen hatte. Viele Menschen in China schüttelten verständnislos den Kopf über die westliche Schnapsidee. Seit Glückskekse in Europa und den USA zu einem regelrechten Verkaufsschlager avancierten, versuchen allerdings immer mehr chinesische Historiker die Erfindung der Glückskekse doch noch für ihr Land in Anspruch zu nehmen. So sollen die Chinesen bereits im 14. Jahrhundert Zettel mit geheimen Botschaften in Mondkuchen gesteckt haben, um das mongolische Regime zu unterwandern. Diese Mondkuchen seien angeblich die Vorläufer der Glückskekse.
Mondkuchen wurden im alten China zu vielen Anlässen serviert. Während der Besetzung durch die Mongolei nutzte der Patriot Chu Yuan Chang die Teigwaren zur Übermittlung geheimer Nachrichten an seine chinesischen Landsleute. Mithilfe der eingebackenen Nachrichten wollte er einen Volksaufstand in den besetzten Gebieten organisieren. Der Aufstand gelang, und die Tradition, Botschaften in Keksen zu verstecken, lebte weiter. Ausser der Tatsache, dass sich in ihrem Inneren Zettel verstecken lassen, haben Mondkuchen und Glückskekse allerdings wenig bis gar nichts gemeinsam.
Glückskekse aus Japan
Neben den Chinesen reklamieren auch die Japaner die Erfindung der Glückskekse für sich. Und wieder spielen die USA dabei eine wichtige Rolle. In Japan haben «Omikuji» eine grosse Tradition. Das sind kleine Papierstreifen mit Orakelsprüchen, die japanischen Schreinen und Tempeln verkauft werden. «Tsujiura Senbei» sind japanische Guetzli, die den heutigen Glückskeksen nicht unähnlich sind. Im Buch «Haru no Wakakusa» beschreibt der japanischen Schriftsteller Tamenaga Shunsui die Herstellung eines «Tsujiura Senbei» (辻占煎餅), einem Glückskeks mit Orakellos.
Der japanische Einwanderer und Landschaftsarchitekt Makato Hagiware (15. August 1854 — 12. September 1925) war von 1895 bis zu seinem Tod für die Pflege und die Erweiterung des japanischen Teegartens im Golden Gate Park in San Francisco verantwortlich. Er begann, um das Jahr 1910 herum, zum Tee «Fortune Tea Cookies» zu reichen. Produziert wurden die Glückskekse von der japanischen Bäckerei Benkyodo. Noch früher war der ebenfalls in die USA ausgewanderte Japaner Seiichi Kito am Werk. Er soll bereits 1903 in seiner Bäckerei in Los Angeles Glückskekse verkauft haben. Das sind rund 20 Jahre früher, als der Chinese David Jung damit begann, Glückskekse in grösseren Mengen zu produzieren. Los Angeles ist eine Riesenstadt, keine Frage. Trotzdem liegt der Verdacht auf der Hand, dass Jung die Glückskekse zuvor in der japanischen Bäckerei von Seiichi Kito gesehen und die Idee übernommen hatte.
Weniger umstritten als die Tatsache, wer denn Glückskekse erfunden hat, ist die Antwort auf die Frage, wer den Glückskeksen zum weltweiten Durchbruch verholfen hat. Diese Auszeichnung darf definitiv der Amerikaner Edward Louie für sich in Anspruch nehmen. Er gründete 1946 in San Franzisko die «Fortune Cookie Company» und erfand 1964 die erste Glückskeks-Faltmaschine. Mit dem technischen Wunderding war es zum ersten Mal möglich, Glückskekse in grossen Mengen herzustellen. Anstelle von asiatischen Lebensweisheiten steckte Louie allerdings Bibelverse und andere christliche Texte in seine Kekse. Bis zur Erfindung der «Glückskeks-Faltmaschine» wurden Glückskekse mühsam mit Essstäbchen geformt und gefaltet. Heute produziert allein Wonton Food, der weltweit grösste Hersteller von Glückskeksen, mehr als 700 Millionen Glückskekse pro Jahr.
Glückskekse, die schmecken
Der Hype um Glückskekse ist längst auch zu uns herübergeschwappt. Manchen zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht. Andere finden sie ungeniessbar und die eingebackenen Lebensweisheiten langweilig und unverständlich. Aus diesem Grund hat sich der deutsche Michael Rohrdrommel vor ein paar Jahren daran gemacht, Glückskekse für den deutschsprachigen Markt neu zu erfinden. Sein Anspruch: Glückskekse, die besser schmecken und bessere Botschaften enthalten. Sein Konzept ging auf. Heute gibt es neben klassischen Happy Glückskeksen mit Schokolade oder Vanille auch spezielle Happy Kekse für Kinder: die HappyKidz. In ihrem Inneren verstecken sich 250 Wissenstexte zum Sammeln und Weitererzählen.
Für Menschen, die einem besonders am Herzen liegen, gibt es spezielle Liebeskekse; die Happy Keks in Love. Die Texte wurden von einem Liebescoach entwickelt. Sie sind länger als die Texte in klassischen Glückskeksen und gehen direkt ins Herz. Auch diese Kekse schmecken fantastisch nach Schokolade. Sie sind das perfekte Geschenk für den Lieblingsmenschen und für alle anderen, die einem am Herzen liegen. Also für Freundinnen und Freunde, Mamas und Papas, Tanten und Onkels und Omas und Opas. Michael Rohrdrommel hat mit den Glückskeksen Happy, HappyKidz und Happy in Love nicht nur den klassischen Glückskeks neu erfunden – er hat auch ein urkomisches Pendant zum Glückskeks geschaffen: den Pech-Keks. Diese Kekse enthalten alles, was einem die Glückskekse verschwiegen haben. Sie sind regelrechte Anti-Glückskekse und verbergen in ihrem Inneren einen Denkzettel mit rabenschwarzem Humor.
Fazit: Glückskekse sind Guetzli, die nach nichts schmecken, und kleine Zettel mit Lebensweisheiten enthalten. Sie werden vornehmlich in chinesischen Restaurants zum Dessert serviert, obwohl sie vermutlich einer japanischen Tradition entspringen und von einem Amerikaner populär gemacht wurden. In der Schweiz bietet Sweets.ch, der grösste Online-Shop für Süssigkeiten, Glückskekse an, die besser schmecken und bessere Texte enthalten.