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Wis­sens­wer­tes über Piñatas

Pinata

Piña­tas sind bun­te Figu­ren aus Papp­ma­ché. Sie wer­den mit Süs­sig­kei­ten gefüllt, an einem Seil auf­ge­hängt und danach zer­schla­gen. Das Wort Piña­ta lei­tet sich vom ita­lie­ni­schen «Pign­at­ta» (Zer­brech­li­cher Topf) und vom spa­ni­schen «Piña» (Ana­nas) ab. Die ers­ten Piña­tas wur­den näm­lich aus Ton gefer­tigt und sahen wie eine Ana­nas aus. Piña­tas kann­te man lan­ge Zeit vor­wie­gend in Latein­ame­ri­ka und in Spa­ni­en. Mitt­ler­wei­le ist der Brauch auch in der Schweiz an der Tages­ord­nung und vie­le Kin­der wün­schen sich nach latein­ame­ri­ka­ni­schem Vor­bild an ihrem Geburts­tag eine Piña­ta.

Wie geht das Piñata-Spiel?

Die Piña­ta wird an einem Seil über den Köp­fen der Kin­der auf­ge­hängt. Das Geburts­tags­kind merkt sich die Stel­le, wo die Piña­ta hängt. Danach wer­den ihm die Augen ver­bun­den und es bekommt einen Stock aus Holz oder Papp­ma­ché in die Hand. Die­ser Schlä­ger wird Piña­ta­bu­s­ter genannt. Das Kind ver­sucht nun, die Piña­ta mit ver­bun­de­nen Augen zu tref­fen. Gelingt ihm das, geht die Piña­ta kaputt und die Süs­sig­kei­ten, die sich in ihrem Inne­ren befin­den, kul­lern auf den Boden. Die Gäs­te der Geburts­tags­par­ty dür­fen die Süs­sig­kei­ten ein­sam­meln und essen. An vie­len Par­tys erhal­ten die Kin­der zu die­sem Zweck eine spe­zi­el­le Tüte, in wel­che sie die Süs­sig­kei­ten ste­cken können.

Wie geht das Piñata-Lied?


Spanisch

Dale, dale, dale
No pier­das el tino
Por­que si lo pierdes
Pier­des el camino

Dale, dale, dale
No pier­das el tino
Mide la distancia
Que hay en el camino

Dale, dale, dale
No pier­das el tino
Por­que si lo pierdes
Pier­des el camino

Dale, dale, dale
Dale y no le dio
Quí­ten­le el palo
Por­que sigo yo

Deutsch

Schlag sie, schlag sie, schlag sie
Ver­lier nicht dein Ziel
Ver­lierst du es
Kommst du vom Weg ab

Schlag sie, schlag sie, schlag sie
Ver­lier nicht dein Ziel
Miss die Entfernung
Die noch vor dir liegt

Schlag sie, schlag sie, schlag sie
Ver­lier nicht dein Ziel
Ver­lierst du es
Kommst du vom Weg ab

Schlag sie, schlag sie, schlag sie
#Vor­na­me schlägt und hat nicht getroffen
Nimm ihm den Stock weg
Denn jetzt bin ich dran

Wie macht man eine Piña­ta kaputt?

Das Zer­schla­gen einer Piña­ta ist schwie­ri­ger, als es auf den ers­ten Blick aus­sieht. Zum einen, weil die Kin­der nichts sehen und häu­fig ins Lee­re schla­gen. Erst recht, wenn sie vor­gän­gig von den Eltern oder von den «Gspän­li» im Kreis gedreht wur­den. Dadurch ver­lie­ren sie näm­lich kom­plett die Ori­en­tie­rung und das Fin­den und Tref­fen der Piña­ta wird noch schwie­ri­ger. Zum ande­ren wird eine Piña­ta übli­cher­wei­se so hoch über dem Kopf des Kin­des auf­ge­hängt, dass sie dem Schlag aus­weicht und nicht mit vol­ler Wucht getrof­fen wer­den kann.

Wer mag, kann das Spiel auch so spie­len, dass nach dem Geburts­tags­kind alle Gäs­te der Geburts­tags­par­ty der Rei­he nach einen Ver­such haben, die Piña­ta zu tref­fen. Geht die Piña­ta nicht kaputt, bekommt das nächs­te Kind die Augen­bin­de und den Stock. Beson­ders lus­tig wird das Spiel, wenn eine erwach­se­ne Per­son die Höhe der Piña­ta der Grös­se der Kin­der anpasst und die Piña­ta vor jedem Schlag etwas mehr oder etwas weni­ger in die Höhe zieht. Das Spiel dau­ert so lan­ge, bis die Piña­ta so kaputt ist, dass alle Süs­sig­kei­ten her­aus­ge­fal­len sind.

Was kommt in eine Piñata?

Grund­sätz­lich lässt sich in eine Piña­ta alles ste­cken, was durch die Füll­öff­nung passt. Sie hat in der Regel einen Durch­mes­ser von 3 bis 5 Zen­ti­me­tern. Die aller­meis­ten Eltern legen Bon­bons, Frucht­gum­mi, Lol­lis, Marsh­mal­low und Scho­ko­la­de in eine Piña­ta. Genau­so gut lässt sich aber auch das Geschenk für das Geburts­tags­kind oder ein klei­nes Sou­ve­nir für alle Par­ty­gäs­te in der Piña­ta ver­ste­cken. Wich­tig ist ein­fach, dass die Gegen­stän­de, die in die Piña­ta gesteckt wer­den, beim Her­aus­fal­len nicht kaputt­ge­hen kön­nen. Apro­pos her­aus­fal­len: Weil der Inhalt einer Piña­ta auf den Boden fällt, soll­te man zum Befül­len einer Piña­ta nur ein­zeln ver­pack­te Süs­sig­kei­ten verwenden.

Wor­auf muss man bei einer Piña­ta achten?

Grund­sätz­lich ist eine Piña­ta unge­fähr­lich. Um kein unnö­ti­ges Risi­ko ein­zu­ge­hen, emp­fiehlt es sich, statt einem Stab aus Holz einen aus Papp­ma­ché zu ver­wen­den. Zum Bei­spiel den bun­ten «Scrap Coo­king Stock für Piña­ta». Er ist 50 Zen­ti­me­ter lang und 2,5 Zen­ti­me­ter dick. Zudem soll­ten die zuschau­en­den Kin­der nicht zu nahe beim schla­gen­den Kind ste­hen. Vor allem, wenn das Kind vor dem Schla­gen «gedreht» wird, kann es leicht die Ori­en­tie­rung ver­lie­ren und in eine völ­lig fal­sche Rich­tung schla­gen. Zu guter Letzt soll­te nur das schla­gen­de Kind eine Augen­bin­de tra­gen, damit die ande­ren Kin­der jeder­zeit sehen, wo das Kind mit dem Stab steht und was es macht.

Wel­che Augen­bin­de braucht es für eine Piña­ta? Für die Augen­bin­de ver­wen­det man am bes­ten ein gros­ses Hals- oder Nas­tuch. Beson­ders beliebt sind bei Kin­dern auch bun­te Augen­bin­den aus Papp­ma­ché, die punk­to Far­be und Mate­ri­al per­fekt zur Piña­ta pas­sen. Bei Sweets.ch, dem füh­ren­den Schwei­zer Online-Shop für Piña­tas, gibt es sol­che Augen­bin­den aus Papp­ma­ché zusam­men mit einem Schlag­stock als «Set Piña­ta Augen­bin­de und Schlag­stock».

Piña­tas sel­ber machen oder kaufen?

Frü­her waren Piña­tas aus Ton. Heu­te wer­den sie fast aus­schliess­lich aus Papp­ma­ché gefer­tigt. Papp­ma­ché ist ein Gemisch aus Bin­de­mit­tel (Kleis­ter), Papier­fa­sern und Was­ser, mit dem sich mit gerin­gem Auf­wand leich­te und trotz­dem sta­bi­le Mas­ken, Skulp­tu­ren und Piña­tas her­stel­len las­sen. Wer mag, kann Piña­tas also schnell und ein­fach sel­ber machen. Eine aus­führ­li­che Bas­tel­an­lei­tung gibt es hier. Weit­aus ent­spann­ter ist es, Piña­tas in einem Online-Shop wie Sweets.ch zu bestel­len. So liegt die gewünsch­te Piña­ta bereits am nächs­ten Tag im Brief­kas­ten. Ein wei­te­rer Vor­teil, der für eine gekauf­te Piña­ta spricht: Ein guter Online-Shop für Piña­tas hält eine rie­si­ge Aus­wahl an ver­schie­de­nen Piña­tas für die unter­schied­lichs­ten Geschmä­cker bereit.

So gibt es bei Sweets.ch zum Bei­spiel Piña­tas, die wie ein Fuss­ball, ein Schloss oder Spi­der­man aus­se­hen. Eltern von Geburts­tags­kin­dern kön­nen die ver­schie­de­nen Piña­tas in aller Ruhe mit ihren Spröss­lin­gen betrach­ten und die bevor­zug­te Piña­ta mit einem Maus­klick bestel­len. Und noch etwas spricht für gekauf­te Piña­tas: Sie wer­den von einem spe­zia­li­sier­ten Unter­neh­men her­ge­stellt. Das hat den gros­sen Vor­teil, dass eine gekauf­te Piña­ta die per­fek­te Sta­bi­li­tät hat: Sie geht nicht gleich beim ers­ten Schlag kaputt; lässt die Kin­der aber auch nicht ver­zwei­feln, weil sie nach dem 100. Stock­hieb noch immer nicht aus­ein­an­der platzt.

Die Geschich­te der Piñatas

Wis­sens­wer­tes zu den his­to­ri­schen Hin­ter­grün­den: Piña­tas tauch­ten zum ers­ten Mal im alten Chi­na auf. Beim chi­ne­si­schen Früh­lings­fest wur­den Büf­fel, Kühe und ande­re Figu­ren auf­ge­hängt und mit Stö­cken zer­schla­gen. In ihrem Inne­ren befand sich Saat­gut. Das Ritu­al soll­te eine rei­che Ern­te för­dern. Am Ende wur­den die Figu­ren ver­brannt. Men­schen, die am Früh­lings­fest teil­nah­men, nah­men die Asche mit nach Hau­se, weil sie sich von ihr eine gehö­ri­ge Por­ti­on Glück ver­spra­chen. Der See­fah­rer Mar­co Polo brach­te den chi­ne­si­schen Piña­ta-Brauch nach Euro­pa. Er nann­te sie «Pign­at­ta» – zer­bro­che­ner Topf.

Im Mit­tel­al­ter pass­te die Kir­che den Brauch ihren Bedürf­nis­sen an. Sie führ­te in Ita­li­en wäh­rend der 40-tägi­gen Fas­ten­zeit vor Ostern den «Piña­ta-Sonn­tag» ein, an dem die Gläu­bi­gen Piña­ta-Figu­ren zer­schlu­gen. Die Spa­ni­er über­nah­men den Brauch. Sie ver­wen­de­ten für ihre Piña­tas Gefäs­se aus Ton, soge­nann­te «olla». Zudem wickel­ten sich die Piña­tas mit bun­tem Papier ein und schmück­ten sie mit eben­so bun­ten Bändern.

Piña­tas in Lateinamerika

Ähn­lich wie die Chi­ne­sen kann­ten auch die Azte­ken und die Mayas einen Brauch, der als Vor­läu­fer der heu­ti­gen Piña­tas betrach­tet wer­den kann. Die Azte­ken brach­ten ihrem Gott, Huit­zi­lo­pocht­li, am Ende eines Kalen­der­jah­res ver­schie­de­ne Opfer dar. Die­se Opfer wur­den in ein mit Federn geschmück­tes Ton­ge­fäss gesteckt und in den Tem­peln bereit­ge­stellt. War die Zeit für das Opfer gekom­men, wur­den die Gefäs­se mit einem Stock zer­schla­gen und die Opfer­ga­ben offen­bart. Kakao galt bei den Mayas als Spei­se der Göt­ter. Dem­entspre­chend haben sie als Opfer­ga­ben Kakao­boh­nen in ihre Gefäs­se gesteckt. Die Mayas waren es auch, die der Per­son, die auf die Gefäs­se ein­schlug, als ers­te die Augen verbanden.

Nach der Ent­de­ckung Ame­ri­kas nut­zen die euro­päi­schen Mis­sio­na­re die alten Bräu­che der indi­ge­nen Völ­ker, um sie mit christ­li­chen Inhal­ten zu fül­len und ihnen auf die­sem Weg den «rich­ti­gen» Gott näher­zu­brin­gen. Die Mis­sio­na­re schu­fen eine Piña­ta-Figur, die wie ein Stern mit sie­ben Zap­fen aus­sieht. Jeder Zap­fen steht für eine der sie­ben Tod­sün­den. Die Kugel in der Mit­te ver­kör­pert Satan.

Die Sym­bo­lik der Piñata

Die Bot­schaft hin­ter der mis­sio­na­ri­schen Piña­ta: Zer­schlägt man mit der Kraft sei­nes Glau­bens das Böse, wird man durch das Gött­li­che (die Fül­lung der Piña­ta) belohnt. Das Böse (die sie­ben Zap­fen) gehen von der Kugel in der Mit­te (Satan) aus. Die bun­ten Far­ben, mit denen die Mis­sio­na­re ihre Piña­tas schmück­ten, stan­den stell­ver­tre­tend für die ver­füh­re­ri­schen Tricks, mit denen der Teu­fel die Men­schen in Ver­su­chung führt. Der Mensch kann den Kampf gegen das Böse nur gewin­nen, wenn er auf Gott ver­traut. Also auf das, was von «oben» kommt. Aus die­sem Grund wur­den die Piña­tas auch hoch über den Köp­fen der Men­schen auf­ge­hängt, damit die Gläu­bi­gen ihre Augen in den Him­mel rich­ten muss­ten. Und die ver­bun­de­nen Augen? Auch dafür gibt es eine ein­fa­che Erklä­rung: Die Men­schen müs­sen ihrem Glau­ben «blind» fol­gen und auf Gott ver­trau­en. Nur so ist es mög­lich, den Kampf gegen den Teu­fel zu gewinnen.

Die sie­ben Todsünden

1. Faul­heit
2. Geiz
3. Hochmut
4. Neid
5. Völlerei
6. Wolllust
7. Zorn

Piña­ta am Kindergeburtstag

Der Stab ist das Sym­bol für einen auf­rech­ten Glau­ben. Er allein kann das Böse zer­stö­ren. Wer sich mit einem Stab an einer Piña­ta zu schaf­fen macht, darf sich durch die Zuru­fe der Men­schen um sich her­um nicht aus dem Gleich­ge­wicht brin­gen und in die Irre füh­ren las­sen. Ist die Piña­ta zer­schla­gen, fällt die Beloh­nung für den rech­ten Glau­ben vom Him­mel. Die Gläu­bi­gen teil­ten den Inhalt der Piña­ta als Zei­chen der Barm­her­zig­keit Got­tes mit­ein­an­der. Die heu­ti­gen Piña­tas, wie sie zum Bei­spiel bei Sweets.ch bestellt wer­den kön­nen, haben nichts mehr mit der mis­sio­na­ri­schen Ver­gan­gen­heit von Piña­tas zu tun. Sie sind ein­fach ein bun­ter, fröh­li­cher und lus­ti­ger Spass für Kin­der – und alle, die es geblie­ben sind.

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