Zieh-mi – der Schweizer Kultschleckstengel
Zieh-mi ist ein absoluter Klassiker auf dem Schweizer Süssigkeitenmarkt. Oder heisst die Köstlichkeit am Ende gar nicht Zieh-mi sondern Zie-mi, Ziehmi oder gar Ziemi? So genau weiss das heute niemand mehr. Was heute aber noch immer ganz viele Menschen wissen, die in den 70er, 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts den Kiosk im Freibad und im Hallenbad gestürmt haben: Zieh-mi war Kult! Und gehörte zu einem richtigen Badibesuch
wie das «Bölle Fänge» (Fangspiel mit einem kleinen Ball). Mit dem Nimbus von Ziehmi konnten höchstens noch Cola-Fröschli, Schleckmuschel und Tikki mithalten. Und vielleicht Kirschbonbons.
Möchtest du Zieh-mi bestellen? Dann brauchst du ein kleines bisschen Geduld. Im Moment ist Ziemi in keinem Schweizer Online-Shop erhältlich. Nicht mal bei Sweets.ch, dem führenden Schweizer Internet-Shop für Retro-Süssigkeiten. Warum das so ist, erfährst du in diesem spannenden Artikel über die Geschichte des Schweizer Kult-Schleckstengels. Wenn du lediglich wissen möchtest, wann du Ziehmi bei Sweets.ch bestellen kannst, abonnierst du einfach unseren kostenlosen Newsletter. Wir schreiben dir, sobald es soweit ist!
Zie-mi – die Badi-Süssigkeit
Wer Ende des 20. Jahrhunderts in der Badi einen Ziemi im Mund hatte, war der ungekrönte König. Oder die ungekrönte Königin. Kein Wunder löst das Wort «Ziemi» bei der Ü40-Generation auch heute noch verklärte Blicke aus. Auch in der französischsprachigen Schweiz waren die Kids ganz wild nach «Zieh-mi». Sie nannten den wohl längsten Schleckstengel der Welt aber nicht Ziehmi, wie die Kinder in der Deutschschweiz. Sondern «Tirettes». Fragt man heute Ziehmi Fans von damals, welche Farbe die Stängel hatten und nach was sie schmeckten, bekommt man die unterschiedlichsten Antworten. Die meisten nennen die Farben braun, gelb, hellblau und rot. Und dazu die passenden Geschmacksvarianten Cola, Erdbeere, Himbeere und Zitrone.
Zie-mi ist Schweizerdeutsch. Und bedeutet in etwa so viel wie «Ziehe mich». Der Name ist Programm. Zie-mi wird gezogen. Man steckt sich die Süssigkeit in den Mund und zieht daran. Auf Hochdeutsch wird Zieh-mi deshalb als «Ziehstengel» bezeichnet. Im Unterschied zu einem klassischen Schleckstengel, der in erster Linie «geschleckt» wird, geht es bei «Zie-mi» darum, an der bunten Masse zu ziehen. Mehr noch: Die bunte Masse in die Länge zu ziehen – getreu dem Motto: «Je länger je lieber». Dementsprechend gab es gegen Ende des letzten Jahrtausends zahlreiche Zieh-Mi-Künstlerinnen und ‑Künstler, die einen Ziemi auf die zwei- oder gar dreifache Länge ziehen konnten. Manche haben das längliche Bonbon mit den Zähnen festgehalten und daran gezogen. Andere haben ihren Ziehmi lediglich mit den Lippen zusammengepresst und ihn dann endlos verlängert.
Bewegte Vergangenheit von Ziemi
Der Name «Zieh-mi» ist urheberrechtlich geschützt. Ziemi ist also ein klassischer Markenartikel. Ins Markenregister eingetragen wurde der Name Zieh-mi am 3. April 1979 von der Firma Geroba AG in Münchenstein, Kanton Basel-Landschaft. Der Name Geroba ist eine Abkürzung für «Georg Roth Basel». Das Unternehmen war im ganzen Land für seine Süssigkeiten bekannt, und seine Werbeplakate genossen Kultstatus. Drei davon hängen sogar im E‑Museum der Zürcher Hochschule der Künste. Zum Beispiel das Plakat «Lakrizin schützen Mund und Hals» von Edi Hauri. Ein absoluter Designklassiker. Von Edi Hauri stammen noch zwei weitere Plakate, die es ebenfalls im E‑Museum zu bewundern gibt: «Geroba Tabletten – gegen Husten» sowie ein Plakat mit den Packungen von «Tea Geroba», «Geroba Tabletten» und «Geroba Lakrizin».
Die Geroba AG wurde 1965 gegründet und 2008 aus dem Handelsregister gelöscht. Die damalige Präsidentin des Unternehmens war Miriam Sabine Baumann, die Tochter von Christoph Blocher, die damals noch Miriam Sabine Blocher hiess. Zwei Jahre später gingen die Markenrechte von Zieh-mi an das Basler Läckerli Huus über. Miriam Blocher hatte das Unternehmen 2007 übernommen und kümmerte sich fortan auch um die Geschäftsleitung. Fünf Jahre später gingen die Markenrechte von Ziemi vom Läckerli Huus an die Egli AG über. Das Unternehmen importiert und vertreibt unter anderem die Süssigkeiten von Chupa Chups, Katjes und Look o Look. Neben den Markenrechten von Ziemi gingen auch die Markenrechte von Cola-Fröschli an die Egli AG. Im Unterschied zu Cola-Fröschli, die heute bei Sweets.ch wieder in verschiedenen Verpackungsgrössen erhältlich sind, verzichtete die Egli AG darauf, Ziehmi neu zu lancieren. Die Markenrechte erloschen 2019.
Zieh-mi – eine Marke von Sweets.ch
Sweets.ch ist der Schweizer Online-Shop für Retro-Süssigkeiten. Dementsprechend hat Sweets.ch in den vergangenen Jahren viele Anrufe und Mails von Süssigkeiten-Fans erhalten, die auf der Suche nach Ziehmi waren. Nachdem der Markenschutz nicht erneuert wurde, hat Sweets.ch den Namen «Zieh-mi» neu eingereicht. Zieh-mi ist heute also eine Marke von Sweets.ch, dem führenden Schweizer Online-Shop für Retro-Süssigkeiten.
Wir setzen alles daran, dass Ziemi schon bald wieder nach Originalrezept produziert wird. Das Rezept ist aktuell noch im Besitz der Egli AG in Effretikon. Sobald wir es übernehmen können, machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Unternehmen, das Zieh-mi wieder nach Originalrezept herstellt. Dann werden wir auch entscheiden, ob das Produkt nun Zieh-mi, Zie-mi, Ziehmi oder Ziemi heisst. Falls du es noch nicht getan hast: Abonniere unseren kostenlosen Newsletter, und wir informieren dich aus erster Hand über alle News rund um das grosse Zieh-mi-Comeback.
Unsere letzte Erinnerung an Zie-mi: