Pralinen, oder Pralinés, wie wir in der Schweiz sagen, sind Köstlichkeiten aus Schokolade, die man sich ohne abzubeissen in den Mund stecken kann. Womit bereits klar ist, dass «die wohl längste Praline der Welt» gar keine Praline ist. Sondern ein ganz normaler Schokoriegel. Oder ein ganz normales «Schoggistängeli». Die Herstellung von Pralinen ist sehr aufwändig. Dementsprechend gelten Pralinés als Krönung der Schokoladenherstellung. Pralinen sind dermassen beliebt, dass in einigen Ländern sogar ein «Tag der Praline» gefeiert wird. Und zwar am 24. Juni. Charakteristisch für Pralinés ist die Füllung, die nicht zuletzt den Geschmack der Pralinen bestimmt. Typische Füllungen von Pralinen sind Pistazien, Likör, Marzipan und Nougat. Damit ein Praliné als Praliné gilt, muss es mindestens einen Anteil von 25 % Schokolade aufweisen. Ist der Anteil geringer, ist eine Praline keine Praline mehr. Sondern Konfekt. Pralinen werden häufig im Offenverkauf angeboten. Daneben bieten so gut wie alle Hersteller Geschenkschachteln in verschiedenen Grössen mit Pralinen an.
Erfunden wurde die Praline nicht etwa von einem Schweizer Maître Chocolatier. Sondern vom deutschen Koch des Grafen César de Choiseul, Comte de Plessis-Praslin. Der Name des Kochs ging im Laufe der Zeit unter. Geblieben ist das Wort «Praline», mit dem besagter Koch seine Kreation als Hommage an seinen Herrn betitelte. Der Graf war Gesandter des Sonnenkönigs beim «immerwährenden» Reichstag. Die Teilnehmenden genossen bei den langen Verhandlungen gezuckerte Mandeln und Nüsse als Nervenfutter. Der Koch kam auf die geniale Idee, diese Mandeln und Nüsse mit Schokolade zu überziehen. Et voilà – die erste, wenn auch noch einfache, Praline der Welt war geboren! Ursprünglich wurden zur Herstellung von Pralinen Mandeln, Nüsse und kandierte Früchte in Karamellsirup getaucht. 1912 entwickelte Jan Neuhaus, Inhaber der «Confiserie et Chocolaterie Neuhaus-Perrin» in Brüssel, ein Verfahren, mit dem er flüssige Schokolade in Metallförmchen giessen konnte. Er fügte Likör, Nüsse und Trockenfrüchte hinzu und verschloss die Praline mit einem Plättchen aus Schokolade. Nach dem Erkalten konnten die fertigen Pralinen aus den Formen gestürzt werden. Heute werden Pralinen auch industriell gefertigt. Voraussetzung dafür war die Erfindung von speziellen Maschinen, die kleine Schokoladenriegel nach dem Verfahren von Jan Neuhaus füllen konnten. Nach wie vor werden aber viele Pralinen von Hand hergestellt.