Der 1894 erfundene Pandoro hat seinen Ursprung in einer Weihnachtstradition der Stadt Verona. Einst versammelten sich die Frauen Veronas am Weihnachtsabend, um «levà» herzustellen (ein Teig aus Mehl, Milch und Hefe). Der Süsswarenhersteller Domenico Melegatti hat das Rezept umgestaltet, indem er die Mandeln und Zuckerkörner, die er als kontraproduktiv für die Hefebildung ansah, entfernte und dem ursprünglichen Rezept grössere Mengen an Butter und Eiern hinzufügte. Der so entstandene Teig musste mehr als zehn Stunden aufgehen und sechs bis sieben Mal geknetet werden, insgesamt also etwa 36 Stunden.
Der Kuchen fand bald zahlreiche Nachahmer, wobei es ihnen nie gelang, die Qualität von Melegattis Kuchen zu erreichen. Melegatti war so stolz auf seine eigene Kreation, dass er die «1’000-Lira-Wette» mit seinen Veroneser Rivalen abschloss und den Preis für denjenigen aussetzte, der das echte Pandoro-Rezept reproduzieren konnte. Aber kein Konditor erschien, da nur Melegatti den «wahren» und unvergleichlichen Pandoro herstellen konnte. So kam es, dass er das Patent für das Rezept, die achteckige Sternform und den Namen des Kuchens einreichte. Er bekam dafür 1894 vom italienischen Ministerium für Landwirtschaft, Industrie und Handel das Monopol für den Pandoro zugesprochen. Bei Sweets kannst du den Melegatti Pandoro al Limoncello di Capri bestellen.
Der heute als typischer Weihnachtskuchen bekannte Pandoro war ursprünglich ein Kuchen, der das ganze Jahre über gegessen wurde, insbesondere an Sonntagen und anderen Festtagen. Der Name des Pandoros («Pan d’oro», italienisch für «goldenes Brot») kommt vermutlich von der charakteristischen goldgeben Farbe, die durch die Eier in seinem Rezept bedingt ist.