Nestlé ist nicht nur das grösste Industrieunternehmen der Schweiz: Nestlé ist auch der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt! Neben Süssigkeiten produziert Nestlé Babynahrung, Cerealien, Glace, Kaffee, Mineralwasser und Tiernahrung. Rund 10 % seines Umsatzes erwirtschaftet Nestlé mit Süssigkeiten. Zu den bekanntesten Süssigkeiten-Brands von Nestlé gehört unter anderem das «Yes Torty». Die Geschichte von Nestlé beginnt 1886 mit der «Anglo-Swiss Condensed Milk Company», die in Cham im Kanton Zug die erste Kondensmilch-Fabrik in Europa eröffnete. Zur gleichen Zeit entwickelte Henri Nestlé in Vevey eine bahnbrechende Säuglingsnahrung.
Rund 40 Jahre später fusionierten die beiden Unternehmen zur heutigen Nestlé Gruppe. Der Gründer von Nestlé, Henri Nestlé, wurde in Deutschland geboren. Für sein Kindermehl «farine lactée» kombinierte er Kuhmilch, Weizenmehl und Zucker. Die Kindersterblichkeit war damals hoch. Dank Nestlé und seiner Erfindung überlebten viele Neugeborene, die nicht gestillt werden konnten. 1875 verkaufte Heinrich Nestlé sein Unternehmen und seine Fabrik in Vevey an drei lokale Geschäftsleute. Sie stellten Chemiker und andere Facharbeiter ein, um die Produktion und den Verkauf anzukurbeln.
1878 entbrannte zwischen Nestlé und Anglo-Swiss ein harter Konkurrenzkampf: Beide Unternehmen hatten damit begonnen, Konkurrenzprodukte des jeweils anderen Unternehmens zu verkaufen. 1904 produzierte Nestlé zum ersten Mal Schokolade. Ein Jahr später fusionierten Nestlé und die Anglo-Swiss Condensed Milk Company. Die beiden Unternehmen hatten damals zusammen mehr als 20 Fabriken. Während der Belle Époque baute Nestlé ein Vertriebsnetz auf, das neben Afrika auch Asien, Australien und Lateinamerika umfasste. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges liess die Nachfrage nach Kondensmilch und Schokolade durch die Decke gehen. Weil die Rohstoffe in Europa knapp und der Handel eingeschränkt waren, erwarb Nestlé Fertigungsanlagen in Australien und den USA. Am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Nestlé bereits 40 Fabriken rund um den Globus! 1921 schrieb Nestlé den ersten und bis heute einzigen Verlust in der Firmengeschichte. Darauf trat der Banker Louis Dapples als Krisenmanager bei Nestlé ein. Er setzte sich unter anderem dafür ein, dass Nestlé zum ersten Mal in der Firmengeschichte professionelle Manager einstellte. Als weitere Massnahme zentralisierte Nestlé die Verwaltung und legte die Forschung in einem Labor in Vevey zusammen.
1929 kauft Nestlé die Schokoladenfabrik Peter-Cailler-Kohler. Das traditionsreiche Unternehmen wurde 1819 von Francois Louis Cailler gegründet und hatte mit «Cailler» eine der allerersten Schokoladenmarken des Landes im Sortiment. Seit diesem Tag ist der Name Nestlé untrennbar mit Schokolade verbunden. 1937 lanciert Nestlé mit Rayon eine der bis heute bekanntesten und beliebtesten Schokoladen der Schweiz. Charakteristisch für Rayon sind der Honig und die Luftbläschen. Nachdem die brasilianische Regierung Nestlé gebeten hatte, eine Absatzmöglichkeit für ihren Kaffee-Überschuss zu finden, entwickelt Nestlé eine der bis heute bekanntesten und wertvollsten Marken der Welt: Nescafé! 1947 übernahm Nestlé Alimentana. Das Unternehmen stellte Bouillon, Suppen und Würzprodukte her. Ein Jahr später führte Nestlé Alimentana in den USA einen löslichen Tee namens Nestea ein, der sowohl heiss wie kalt getrunken werden konnte. Auch das Schokoladenpulver Nesquik kam in den USA auf den Markt. Beide Produkte entpuppten sich als regelrechte Verkaufsschlager. In der Schweiz führte Nestlé unter der Marke Maggi Dosenravioli ein. Der Erfolg war so überwältigend, dass Fertiggerichte in Dosen zu einem wichtigen Wachstumssegment von Nestlé wurden.
In der Zeit von 1960 bis 1980 übernahm Nestlé zahlreiche Firmen und investierte in schnell wachsende Geschäftsfelder wie Glacé und Tiefkühlkost. 1969 stieg Nestlé ins Geschäft mit Mineralwasser ein und übernahm Anteile an der französischen Wassermarke Vittel. Fünf Jahre später wurde Nestlé Minderheitsaktionär des Kosmetikherstellers L’Oréal. Es war das erste Unternehmen der Nestlé Gruppe, das weder Esswaren noch Getränke produzierte. In den 70er Jahren setzte Nestlé die Diversifikation fort und übernahm den US-Pharmazeutika-Hersteller Alcon. 1986 revolutionierte Nestlé den Kaffeemarkt mit Nespresso. Zwei Jahre später übernahm Nestlé den britischen Süsswaren-Spezialisten Rowntree Mackintosh und sicherte sich damit die beliebten Marken After Eight, KitKat, Nuts und Smarties. Mit Buitoni-Perugina gesellte sich auch der italienische Pasta-Spezialist zur Nestlé-Familie. 1991 ging Nestlé eine Partnerschaft mit The Coca-Cola Company ein, um Nestea und andere Getränke herzustellen und zu vermarkten. 1992 übernahm Nestlé die französische Perrier-Gruppe und sechs Jahre später das italienische Mineralwasserunternehmen Sanpellegrino. 2001 sicherte sich Nestlé den US-Spezialisten für Tiernahrung, Ralston Purina, und fusionierte ihn mit Nestlé Friskies Petcare zum neuen Marktführer Nestlé Purina. 2002 erwarb Nestlé die Lizenzrechte von Häagen-Dazs in den USA und in Kanada. Ein Jahr später kaufte Nestlé auch noch Mövenpick Glacé.
Ausser mit den Marken After Eight, Cailler, KitKat, Rolo und Smarties tritt Nestlé auch mit Schokolade am Markt auf, die unter dem Namen des Konzerns verkauft wird. Also Nestlé. Dazu gehört der Schokoriegel «Nestlé Nuts». Wie der Name unschwer erahnen lässt, handelt es sich bei «Nestlé Nuts» um einen Riegel aus Milchschokolade und Karamellfüllung, der besonders viele Nüsse enthält. Getreu dem Motto «Nuss an Nuss, ein ganzer Genuss!»