Kaum zu glauben, aber wahr: Pop-Tarts haben den gleichen Werdegang wie Hundefutter: In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte das Unternehmen «Post Cereals» ein Verfahren, mit dem es Hundefutter haltbar machen konnte. Es dauerte nicht lange, da konnte das Unternehmen mit der gleichen Technologie auch Lebensmittel für Menschen haltbar machen. Unter anderem ein Frühstücksgebäck. Post Cereals gab ihm den Namen «Country Squares». Die neue Art, (s)ein Frühstück zu geniessen, schlug wie eine Bombe ein. Aufgeweckt durch den grossen Erfolg, den der Konkurrent Post Cereals mit «Country Squares» hatte, brachte Kellogg’s nur sechs Monate später Pop-Tarts auf den Markt. Der Name «Pop-Tart» ist eine Anspielung auf die Kunstrichtung «Pop Art», die damals dank Künstlern wie Andy Warhol allgegenwärtig war. Gleichzeitig ist der Name ein Wortspiel. Denn «Pop out» bedeutet in etwa so viel wie «Herausspringen». Damit spielt Kellogg’s auf die Zubereitung von Pop-Tarts an. Sind die Teigtaschen fertig zubereitet, «springen» sie aus dem Toaster. Nach der Lancierung dauerte es sieben weitere Jahre, bis Kellogg’s die ersten Pop-Tarts mit Zuckerglasur auf den Markt brachte.
Aufgrund ihrer guten Haltbarkeit werden Pop-Tarts in den USA häufig auch als Notvorrat angeschafft. Eine interessante Entdeckung machte in diesem Zusammenhang der amerikanische Detailhändler Walmart: Das Unternehmen stellte fest, dass die Nachfrage nach Pop-Tarts eng mit den Wetterprognosen zusammenhängt: Steht eine Unwetterwarnung an, zum Beispiel die Warnung vor einem Hurrikan, kaufen die Menschen in den USA noch viel mehr Pop-Tarts als sonst. Denn mit Pop-Tarts im Vorratsschrank haben sie die beruhigende Gewissheit, dass sie sich auch dann eine leckere, warme Mahlzeit zubereiten können, wenn sie von der Umwelt abgeschnitten sind oder die lokalen Detailhandelsgeschäfte keinen Nachschub an Lebensmittel mehr bekommen.
