Die Genussmanufaktur «Sweet Basel» ist untrennbar mit einer Basler Spezialität verbunden: dem sogenannten «Mässmogge». Sweet Basel ist heute schweizweit das einzige Unternehmen, das die traditionsreiche Süssigkeit herstellt. Die Geschichte von Sweet Basel geht bis ins Jahr 1860 zurück: Zwei französische Zuckerkocher aus Lyon und Nancy boten damals an der Basler Messe dünne, langgezogene Stängel aus gekochtem Zuckerbrei an. Die Schleckereien kamen bei den Messebesucherinnen und Messebesuchern sehr gut an – sie rissen den beiden Zuckerkochern die Süssigkeiten förmlich aus der Hand.
Und die weite Reise von Frankreich nach Basel? Die zahlte sich für die beiden Unternehmer aus. Denn Zucker war damals in Frankreich erheblich billiger als in der Schweiz. Mindestens so wichtig wie der Zucker war die Farbe. Denn die Stängel waren so bunt wie der Messebetrieb. Möglich machte das die künstliche Lebensmittelfarbe, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. Weil die bunten Zuckerstängel beim Publikum derart gut ankamen, reisten immer mehr Confiseure und Zuckerkocher nach Basel, um daselbst ihre Süssigkeiten anzubieten. Auch sie wurden von den Messebesucherinnen und Messebesuchern förmlich überrannt.
Damit er schneller mehr Zuckerstängel verkaufen konnte, kam ein cleverer Confiseur eines schönen Tages auf die Idee, kürzere und dafür dickere Stängel herzustellen. So wurde aus dem dünnen, langen Stängel ein kurzer, dicker «Mogge». Glaubt man der Legende, rannte 1879 erstmals ein glückliches Kind mit dem Ruf: «Vater, Muetter, lueged dä Mässmogge!» durch Basels Strassen. Aus heutiger Sicht waren das aber noch keine richtigen «Mässmogge». Denn diese wurden erst ums Jahr 1900 zum ersten Mal angeboten. Erfunden wurden sie ebenfalls von einem Confiseur aus Frankreich: Leonz Goldinger. Er hatte die geniale Idee, eine Haselnussmasse in die Zuckerstängel zu giessen.
Den eigentlichen Grundstein zur Genussmanufaktur Sweet Basel legte Alfons Bürgin anno 1921. Er eröffnete in Kleinbasel eine Confiserie, in welcher er neben Bonbons auch Mässmoggen und andere Süssigkeiten herstellte. Alfons Bürgin war allerdings kein Pionier. Im Gegenteil: In Basel gab es damals viele Confiseure, die «Mässmoggen» herstellten. Die meisten waren Marktfahrer. Sie legten die lauwarme und leicht formbare Zuckermasse direkt in die Hände der begeisterten Kinder. Alfons Bürgin gelang es, eine neue und äusserst interessante Zielgruppe für seine Mässmogge zu gewinnen: die Cliquen der Basler Fasnacht. Sie nutzten die «Fasnachtsmoggen» als Wurfgeschosse und bewarfen damit die begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer am Strassenrand. Während des Zweiten Weltkrieges war Zucker rationiert und die Existenz von Sweet Basel akut gefährdet. Bürgin meisterte die Krise und übergab das Geschäft Mitte der 50-er Jahre an seinen Sohn David. Dieser pflegte das traditionelle Zuckerbäcker-Handwerk weiter. Die Basler Herbstmesse war während vielen Jahren Hauptabnehmerin der «Mässmogge» und der vielen anderen Köstlichkeiten, die Sweet Basel damals produzierte. Dazu gehörten unter anderem auch Fruchtgelee, gebrannte Mandeln und Nougat-Kreationen.
1991 kaufte David Bürgin von Fritz Alpicker den Kundenstamm, die Rezepte und die alten, aber immer noch funktionstüchtigen, Anlagen zur Herstellung der «geriffelten Alpicker Mässmoggen». Alpicker war damals der einzige verbliebene Konkurrent im «Mässmogge»-Geschäft. Durch die Übernahme wurde Sweet Basel zum alleinigen Anbieter von Mässmogge und Bürgin verdoppelte seinen Umsatz. Trotzdem entschied er sich zwei Jahre später, das Unternehmen an Vinzenz Flury zu verkaufen. Ein Jahr vor der Jahrtausendwende wurde aus «David Bürgin / Inhaber Vinzenz Flury» die neue Firma «Sweet Basel AG». 2008 wurden die «Mässmogge» in das kulinarische Erbe der Schweiz aufgenommen.
Drei Jahre später übernahmen Christoph Goepfert und Michael Muller Sweet Basel. Sie investierten in eine neue Doppelkoch-Anlage und bauten die Kapazitäten massiv aus. Denn die «Mässmoggen» feiern wie viele andere Schweizer Retro-Süssigkeiten in diesen Tagen ein grandioses Comeback. Sweets.ch ist der Schweizer Online-Shop für Schweizer Süssigkeiten mit Tradition. Dementsprechend hat Sweets.ch auch Basler Mässmogge von Sweet Basel im Sortiment. Jeder einzelne «Mogge» hat 16 Streifen, unter der sich eine dünne Zuckerschicht befindet. Sie wird «Innenzucker» genannt. Beim Biss durch alle Schichten entfaltet sich das leichte Röstaroma der zart crèmigen Haselnussfüllung. Die acht «Moggen», die sich in einer Schachtel befinden, haben alle eine eigene Farbe und schmecken auch völlig anders.